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Neu-Delhi und Agra

  • laureenbrunow
  • 28. Mai 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Nach 18 Stunden Zugfahrt sind wir in Neu-Delhi angekommen. Die Zugfahrt war sehr interessant. Wir hatten zwei Schlafkojen gebucht, die leider nicht übereinander waren. Philipps war am Gang und die von Laureen war in einem vierer Abteil. Wir konnten aber mit dem Herren Über Philipp tauschen, sodass wir beide Kojen übereinander hatten. Das stellte sich rückblickend aber als sehr anstrengend raus, denn der Herr ist nach ein paar Stunden ausgestiegen und danach herrschte reger Wechsel auf dem Platz, weswegen Philipp nicht wirklich Schlaf bekommen hat, denn er musste jedes Mal fragen, ob die Plätze nicht getauscht werden können. Ansonsten muss man aber sagen, dass die Fahrt echt sehr gut auszuhalten war. So lange Fahrten würden wir definitiv nur mit dem Zug machen, denn hier konnte man ganz entspannt in einem „Bett“ sitzen oder liegen… deutlich bequemer als 18 Stunden mit dem Bus unterwegs zu sein. Es gab sogar was zu essen.

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Während der Zugfahrt haben wir viel Landschaft sehen können. Unsere Erwartungen haben sich jedoch leider auch erfüllt, was den Müll angeht. Wenn der Zug an Dörfern oder größeren Orten vorbeigefahren ist, dann waren die Schienen komplett zugemüllt und man hat immer wieder Menschen gesehen, die die Gleise als Toilette für großes genutzt haben. Einmal sind wir auch an umgekippten Wagons vorbeigefahren. Dort ist vor einigen Jahren wohl ein Zug entgleist und dieser wurde an Ort und Stelle einfach liegengelassen. Das hat erstmal ein mulmiges Gefühl hinterlassen, aber wir sind zum Glück heile angekommen.


Geplant war eigentlich, ein paar Nächte in Neu-Delhi zu verbringen und dann das „goldene Dreieck“ zu bereisen. Also ein paar Nächte nach Agra und dann noch nach Jaipur. Der Plan wurde aber leider sofort über den Haufen geworfen, denn zwei Tage nach unserer Ankunft in Neu-Delhi kam von Laureens Familie leider die Nachricht, dass ihre Oma gestorben ist. Die nächsten Tage waren entsprechend vor allem unglaublich traurig und wir wussten nicht, wie es jetzt weitergehen sollte. Laureen wäre gerne zur Beerdigung und für ihre Familie nach Hause geflogen, aber nach einigen Gesprächen mit der Familie, haben wir uns dazu entschlossen, nicht zurück zu fliegen. Das hätte ihre Oma auch nicht gewollt.

Dadurch hat sich unsere weitere Planung komplett verändert, da wir beide nich in der Stimmung waren, groß herumzureisen. Wir hatten das Glück, das wir unser AirBnB nochmal verlängern konnten und wir hatten eine unglaublich nette und einfühlsame Gastgeberin, die uns in der Zeit sehr geholfen hat und für uns da war.


Bisher hatten wir in Neu-Delhi nur das Gate of India gesehen. Nachdem wir von dem Trauerfall erfahren haben, war Indien uns einfach zu viel. Wir hatten uns vorgenommen Laureens Oma im stillen und für uns zu gedenken, aber das wurde unglaublich schwierig, denn Stille ist das, was man in einer indischen Großstadt wie Neu-Delhi nirgends finden kann. Immer wenn wir uns in der Öffentlichkeit oder an Sehenswürdigkeiten aufgehalten haben, waren wir die Hauptattraktion. Viele der Inder hatten noch nie eine "weiße" Person gesehen und wollten dann Fotos mit uns machen. Hinzu kam, dass sich durch den emotionalen Stress leider auch unsere Erkrankung wieder verschlimmert hat. Wir hatten aber das Glück, dass die deutsche Botschaft in Neu-Delhi eine deutsche Arztpraxis hatte. Da sind wir hin und haben nach 3 Wochen Durchfall endlich ein Antiobiotikum bekommen, welches gewirkt hat. Fun fact, auch in Indien war Elotrans ausverkauft und nicht lieferbar, aufgrund des Hypes als Katermittel.


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Nach einer Woche haben wir in Neu-Delhi die Unterkunft gewechselt. Bei der zweiten Unterkunft handelte es sich auch um ein AirBnB. Allerdings nicht so familiär wie die Erste. Bei der Ersten Unterkunft hatten wir ein Zimmer in der Wohnung der Gastgeberin, mit Köchin. Die zweite Unterkunft war vom Prinzip her eher ein Hotel. Aber auch hier haben wir uns sehr wohl gefühlt.


So langsam sind wir in Indien angekommen. Dank des Antiobiotikums konnten wir nun auch endlich das leckere Essen genießen und wir sind jeden Tag rausgegangen und haben uns die Sehenswürdigkeiten angeschaut.


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Da sich unsere Route geändert hatte, haben wir schon damit gerechnet, dass wir es nicht mehr nach Agra schaffen. Wir wollten uns aber das Taj Mahal nicht entgehen lassen und haben über get your guide eine Tour buchen können. Wir wurden nachts umd 3 Uhr bei unserer Unterkunft mit einem Auto abgeholt und sind 4 Stunden bis nach Agra gefahren. Hier hat uns unser Guide bereits empfangen und wir sind dann passend zum Sonnenaufgang zum Taj Mahal gefahren. Wass sollen wir sagen, das Taj Mahal war einfach magisch. Gerade im Sonnenaufgang, wie sich die Sonne in den Steinen gespiegelt hat... wirklich wunderschön.

Natürlich war es aber auch hier sehr voll. Was wir ganz amüsant fanden, unser Guide hat uns anfangs von perfektem Foto Spot zu Foto spot geführt. Wir haben ihm dann irgendwann klargemacht, dass wir genug Fotos haben und wir was über das Taj Mahal erfahren wollen. Er war darüber sehr überrascht und wenn wir uns umgeguckt haben, war uns auch klar warum. Überall wurden nur Fotos gemacht.

Nach zwei Stunden sind wir dann noch zum Roten Fort weitergefahren, wo die Herrscher Agras gelebt haben. Jeder Herrscher hat hier immer wieder einen neuen Teil des Gebäudes angebaut, weswegen man die unterschiedlichsten Baustile entdecken konnte. Im Anschluss wurden wir mit Auto wieder 5 Stunden nach Hause gefahren.


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Nach 16 Tagen haben wir Indien wieder verlassen und sind weitergeflogen nach Bangkok, Thailand.

Rückblickend können wir sagen, dass diese 16 Tage in Indien die emotionalsten und herausfordernsten Tage auf unserer gesamten Reise waren. Dieses Land ist so unglaublich voll, laut und dreckig. Wir können hierbei aber natürlich nur von den Großstädten reden, in denen wir waren. Wir hörten auch davon, dass die ländlichen Regionen ganz anders sein sollen. Wir haben für uns aber den Blick auf Indien, dass es toll war dieses Land zu sehen und wir froh sind, Indien mit in die Weltreise mit eingebunden zu haben. Wir persönlich würden aber nicht wieder hinfliegen.

Deswegen sagen wir jetzt Goodbye Indien und hello Thailand...


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