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Mumbai

  • laureenbrunow
  • 4. Sept. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Indien war ein auf und ab. Rückblickend wohl das Land, was uns am meisten zwiegespalten zurücklässt und uns persönlich überflutet hat.


Unser Flug von Kapstadt nach Mumbai hat uns unglaublich geschlaucht. Wir hatten einen Flug gebucht, der einen 10 Stündigen Aufenthalt in Nairobi hatte. Da wir immer noch mit unserer Krankheit zu kämpfen hatten, waren wir unglaublich erleichtert, als der Flieger in Mumbai gelandet ist.

Da ging dann aber erstmal so richtig der Stress los. Unsere Karten haben an den Automaten im Flughafen nicht funktioniert, weswegen wir die Ankunftshalle erstmal ohne Bargeld verlassen haben. Draußen vor dem Flughafen hatten wir aber leider auch nicht mehr Glück, denn auch diese Bankautomaten wollten uns einfach kein Bargeld geben. Erst da haben wir dann realisiert… ja scheiße… wir haben kein Bargeld und hier draußen ist auch kein WLAN, sodass wir ein Uber hätten rufen können.

Also dachten wir uns, ja gut dann gehen wir halt wieder rein und wechseln Geld an einem Schalter. Den schlechten Wechselkurs mussten wir dann wohl in Kauf nehmen. Aber so leicht war es nicht…. An der Tür wurden wir von drei Soldaten mit Maschinengewehren aufgehalten, die meinten, dass wir da jetzt nicht wieder rein kommen. Mit viel Diskussionen durfte Philipp dann in Begleitung von Soldaten zur Wechselstube. Er hatte aber den Reisepass nicht dabei, weswegen einer der Soldaten dann zu Laureen ist, den Reisepass verlangt hat und dann damit abgezogen ist. Das war vielleicht ein komisches Gefühl. Für uns war das das erste Mal, dass wir den Pass aus der Hand geben mussten. Im Vorfeld haben wir immer wieder gelesen, lass deinen Pass nie aus den Augen, der ist dein Leben auf Reisen… soviel dazu.

Nach dem ganzen hin und her haben wir also endlich etwas Bargeld gehabt und sind dann Richtung Taxischalter gelaufen.

Hier hatten wir dann auch anfangs bedenken, dass wir über den Tisch gezogen werden. Der Preis war dann aber doch ganz okay und wir haben einen richtig tollen Taxifahrer erwischt. Dieser hat uns nämlich auf unserer einstündigen Fahrt schon alle möglichen Sehenswürdigkeiten von Mumbai gezeigt und uns irgendwie auch sicher durch das Verkehrschaos manövriert. Der Verkehr in Indien war für uns der erste Kulturschock. Unfassbar, wie die Leute es schaffen, sich dort unfallfrei durchzuschlängeln, ganz abgesehen davon, dass eine unfassbare Geräuschkulisse herrscht. Denn in Indien gilt die Hupe nicht als „hey Vorsicht! Du fährst mir gleich rein“, sondern als generelles Hallo. Es wird also durchgehend gehupt was das Zeug hält.

Wir waren so froh, als wir endlich in unserer Unterkunft angekommen sind. Wir hatten aber auch ein wenig Sorge, ob das denn alles so klappt. Im Vorfeld hatten wir uns über Indien informiert und überall gelesen, dass es nur verheirateten Paaren gestattet ist, ein Zimmer zusammen zu buchen. Deswegen hatten wir bei Amazon extra 5€ Eheringe bestellt. Die kamen hier jetzt zum Einsatz und scheinen den Hotelbesitzer auch überzeugt zu haben, denn wir durften unser Zimmer zusammen beziehen. Das Zimmer war dann auch okay… im Vergleich zu Südafrika echt teuer. Pro Nacht haben wir 45€ gezahlt, was eigentlich unser Budget gesprengt hat. Dieses Hotel war aber eines der wenigen, die keine Ratten oder anderes Ungeziefer in den Rezensionen hatte. Abgesehen von einem ziemlich penetranten Schimmelgeruch, konnten wir uns nicht beklagen und für drei Nächte war es auszuhalten.


Leider hatten wir immer noch mit unserem Durchfall zu kämpfen, weswegen wir nicht sehr viel in Mumbai unterwegs waren. Wir haben uns an der Hauptstraße SimKarten organisiert und sind dann zum Gateway of Mumbai gelaufen, eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Mumbais. Auf dem Weg zurück in unsere Unterkunft wurden wir von kleinen Mädchen angebettelt. Wir hatten eine Wasserflasche in der Hand, nach der eines der Mädchen die ganze Zeit gegriffen hat. Erst als andere indische Männer dazu was gesagt haben, hat das kleine Mädchen aufgehört an Philipp hochzuspringen. Wir waren mit der Situation völlig überfordert. Danach ist uns die Schere zwischen Arm und Reich in dem Land an jeder Ecke aufgefallen.

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Dadurch dass wir uns immer noch nicht fit gefühlt haben, die Luftqualitätswert draußen sehr schlecht war, es überall unglaublich laut und voll und es immer um die 35 Grad heiß war, hatten wir absolut keine Motivation groß herumzulaufen. Vor allem für Laureen war die Temperatur sehr schwer, denn die Indische Kultur sieht es vor, dass Frauen lange Hosen und hochgeschlossene Oberteile tragen müssen. Touristinnen wird vom auswärtigen Amt empfohlen, sich daran zu halten und Männern nicht in die Augen zu schauen, ansonsten könnte dies als Einverständnis gewertet werden, angefasst zu werden.


Gerade der letzte Punkt ist für uns etwas, was schwer zu begreifen ist. Entsprechend hat sich Laureen in der Öffentlichkeit nicht sehr wohl gefühlt.


Nach vier Tagen in Mumbai sind wir mit dem Nachtzug in den Norden nach Neu Delhi gefahren, wo einige schlimme, aber auch schöne Tage auf uns warteten…..

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